Grundlagen





„Leitlinien zur Verankerung der geschlechterbewussten Ansätze in der pädagogischen Arbeit mit Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe“ (pdf)

( Berliner Leitlinien )
Dezember 2004


"Leit- und Handlungsrichtlinien für die geschlechterdifferenzierte Kinder- und Jugendarbeit in Marzahn-Hellersdorf" (pdf)

24.10.01
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Gender Mainstreaming verweist darauf, dass das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen und der Geschlechtergerechtigkeit auch in der Arbeit der Jugendfreizeitstätten wahrgenommen werden muss. Dies setzt bei den pädagogischen Fachkräften Reflexion und Geschlechtsbewusstheit und ein gleichstellungsorientiertes Handeln voraus. Die Interessen, Probleme, Lebensentwürfe und Lebenslagen von Jungen und Mädchen sind oft unterschiedlich. Wird diese Unterschiedlichkeit nicht beachtet, findet, ob bewusst oder unbewusst, eine bevorzugende und unreflektierte Geschlechterförderung statt.

Die Praxis der Jugendarbeit und ihre pädagogischen Konzepte müssen so ausgerichtet sein, dass die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen gefördert wird. Sie reflektiert die gesellschaftlichen Normen bezüglich der Geschlechterrollen und des Geschlechterverhältnisses und bezieht hierbei bewusst die Geschlechtsidentität der Pädagoginnen und Pädagogen mit ein.Geschlechtsbewusste Pädagogik kann sowohl in Form von reflektierter Koedukation in gemischtgeschlechtlichen Gruppen, als auch in Form von Mädchen- und Jungenarbeit, d.h. durch geschlechterdifferenzierte Angebote in geschlechtshomogenen Gruppen, stattfinden. [Grundlage: „Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten“]

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Mädchenarbeit ist die geschlechtsbewusste Arbeit von Pädagoginnen für Mädchen und jungen Frauen und ihre Belange. Im Verständnis von Mädchenarbeit verbinden sich pädagogische mit gesellschaftspolitischen Zielsetzungen. Mädchenarbeit will Mädchen und junge Frauen in ihren Identitäten stärken, die Ressourcen und Kompetenzen von Mädchen/jungen Frauen sichtbar machen und erweitern. Sie trägt zur Förderung des Selbstbewusstseins und zum Abbau von Benachteiligungen bei. Mädchenarbeit schafft geschlechtshomogene Räume für Mädchen/junge Frauen, in denen sie gesellschaftliche Rollenzuweisungen reflektieren und eigene Definitionen und Inszenierungen von Geschlechtsidentitäten in ihrer Vielfalt entwickeln können. Sie unterstützt Mädchen und junge Frauen bei der Vertretung ihrer Interessen nach außen und regt zur Partizipation und gesellschaftlichen Mitbestimmung an.[Grundlage: „Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten“]

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Jungenarbeit ist die geschlechtsbewusste Arbeit von Pädagogen für Jungen und junge Männer. Jungenarbeit zielt auf die Entwicklung einer eigenen Geschlechtsidentität bei Jungen. Sie beinhaltet eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlich vorgegebenen und überholten Rollenvorstellungen von Männlichkeit und will zu deren Veränderung beitragen.Jungenarbeit entwickelt Verständnis für geschlechtstypische Stärken und Schwächen von Jungen/ jungen Männern und setzt sich mit ihren Problemen auseinander: mit denen, die sie haben und mit denen, die sie „machen“. [Grundlage: „Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten“]

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Koedukative Arbeit
Geschlechtsbewusste Pädagogik findet zunehmend in Form von reflektierter Koedukation in gemischtgeschlechtlichen Gruppen durch Pädagoginnen und Pädagogen mit dem Ziel der Entwicklung sozialer Kompetenzen statt. Schwierige Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen entstehen häufig aus unreflektierten Ängsten und Versagenserfahrungen. Die Wahrnehmung eigener Gefühle und ein bewusstes Handeln sind Voraussetzungen für die Entwicklung von echter Partnerschaft und von sozialem und emphatischem Umgang mit anderen Menschen. Die Pädagoginnen und Pädagogen bieten den Mädchen und Jungen hierfür Unterstützung und Begleitung in ihrer weiblichen und männlichen Identitätsentwicklung an. [Grundlage: „Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten“]

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